Programm
after aftershock shock nimmt Erdbeben zum Ausgangspunkt und kombiniert Tanz mit lautmalerischer Sprache, um verschiedene Formen und Intensitäten des Schüttelns zu erkunden. Schütteln ist ein körperlicher Zustand, der, oft ungewollt, über uns kommt. Es kann aus unseren Körpern selbst entstehen, oder von außen in unsere Körper eindringen und sie zwingen, sich der Bewegung ihrer Umwelt anzupassen, wie ein Erdbeben – eine Naturgewalt, die schwer vorherzusagen ist und die uns vollständig umgibt.
Ein Erdbeben zu erleben kann eine prekäre Erfahrung sein: eine Situation ohne Ausweg, ohne etwas zum Festhalten, in der wir etwas unterworfen sind, was wir nicht kontrollieren können. Vergleichbar damit, chronische Schmerzen zu haben, mit denen wir leben müssen. Oder sogar damit, an einen neuen Ort zu ziehen und gewohnte Routinen aufgeben müssen. Diese Erdbeben-ähnlichen Erfahrungen können unsere Wahrnehmung der Umwelt und unserer Beziehung zu ihr nachhaltig verändern.
In ihrem kollaborativen Prozess werden Ko-Regisseurinnen Jingyun Li und Saori Hala, Autorin So Young H. Kim und ihr Team von Lautmalerei inspiriert – Wörter, die das Geräusch oder die Qualität dessen imitieren, was sie benennen – besonders solche, die mit Schütteln in Verbindung stehen. Daraus entwickeln sie die Frage, was Bewegung mit der Materialität verschiedener Sprachen verbindet. Wie können laumalerische Eigenschaften in alltäglicher Sprache gefunden werden – in ihrem Klang, ihrem Rhythmus, ihren Wiederholungen? Und wie können diese verwendet werden, um verschiedene Perspektiven auf Schütteln zu erkunden?
In diesem Prozess verwendet die Performance hauptsächlich drei Sprachen – Deutsch, Finnisch und Japanisch. Wie ein Erdbeben eine Landschaft schüttelt und durcheinanderbringt, so ‚schüttelt‘ die Performance Sprachen und vermischt sie in ihrem Performance-Text. Ziel ist es, eine neue Art der mehrsprachigen und multimedialen Aufführung zu erschaffen – eine Aufführung, die nicht von Übertiteln vermittelt wird, die eine ‚fremde‘ Sprache in die ‚eigene‘ übersetzen.
Indem after aftershock shock Erdbeben sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne erkundet und dabei Live-Performance mit Video und Sound Art verbindet, fragt die Aufführung danach, was mit unseren Körpern und ihrer Beziehung zur Umgebung passiert, wenn die Welt anfängt, sich zu schütteln.
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Weitere Termine
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Förderung
Die Recherche und Stückentwicklung ist gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und GVL Stipendium.
Die Produktion ist gefördert aus Mitteln des Bezirkskulturfonds Mitte und Berliner Ringtheater. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirksamtes Mitte von Berlin, Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte.
Audiokabel gesponsert von: enoaudio
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Credits
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Produktion und Co-Regie
Jingyun Li -
Choreographie und Co-Regie
Saori Hala -
Text und Künstlerische Mitgestaltung
So Young H. Kim -
Recherche
Jingyun Li, Saori Hala, So Young H. Kim -
Rahmenkonzept
Jingyun Li -
Dramaturgie
Thore Walch -
Performance
Asuka Julia Riedl, Susanna Ylikoski, Saori Hala -
Choreographische Unterstützung
Asuka Julia Riedl, Susanna Ylikoski, Deva Schubert -
Sound
Kyoka -
Video
Juli Wycisk -
Raum und Kostüm
Kathrin Sohlbach -
Licht
Haesoo Eshu Jung -
Dramaturgisches Outside Eye
Dandan Liu -
Sprecherin (zusätzliche Stimmen)
Annabell Koßmann -
Foto
Toni Petraschk -
Videodokumentation und Trailer
Valentin Braun
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