Programm
Das Stück findet Open Air auf dem Gelände des Revier Südost in Schöneweide statt.
Ein Familiendrama über Mütter und Töchter in einer Campingplatz-Trash-Idylle.
Ein Wohnmobil unter freiem Himmel, ein Grill, Campingstühle, Dosenbier, Radiomusik und eine Familie. Die ultimative Versinnbildlichung des schönen und gleichzeitig belastenden Familiensumpfes.
Drei erwachsene Schwestern fahren mit dem alten Familienwohnmobil zurück an den Ort des letzten, gemeinsamen Kindheitsurlaubes, um dort ihrer Mutter zu gedenken. Denn diese hat sich kurz zuvor das Leben genommen.
Der Urlaub und besonders das gemeinsame Trauern fallen jedoch schwer. Die Komprimierung ihrer Lebenswelten durch den Mikrokosmos Wohnmobil, bringt bald ans Licht, wie unterschiedlich die Drei sowohl die Ferien als auch ihre Mutter wahrgenommen haben. Es herrscht ein allgemeines Unverständnis für die Perspektiven der jeweils anderen auf die Vergangenheit, und auch für deren Beziehungen und Haltungen zur Mutter im Jetzt, nach dem Suizid. Es entspinnt sich eine Suche nach Antworten auf ungestellte Fragen. Ein Ringen um die Einordnung des Suizids in der eigenen Familie, in einen größeren Zusammenhang.
Dieses Theaterstück manifestiert den Wunsch, sich aus der Einsamkeit der eigenen Vergangenheit zu befreien und in einem Akt der Verschwesterung endlich mit den Erblasten vorangegangener Muttergenerationen aufräumen zu können. Ausgangspunkt für „Ich weiß noch genau, wie es nicht war.“ ist das Interesse des Teams an einer queer-feministischen und patriarchatskritischen Auseinandersetzung mit Beziehungsdynamiken zwischen Frauen* im familiären Kontext. Wir schöpfen hierbei aus unseren persönlichen Erfahrungen, die wir in unseren eigenen Familien und in unserer eigenen Mutter-Tochter-Beziehung erlebt haben.
Das Produktionsteam ist eine kollektiv organisierte Gruppe von vier Künstler*innen mit Hintergrund im Puppenspiel und Schauspiel. Unseren Puppenspielhintergrund nutzend werden wir Requisiten, Objekte, Materialien und Bühne besonders eng mit dem Geschehen im Stück verknüpfen. Die verschiedenen Objekte werden zu „Zeitzeuginnen“, die die eine oder andere Position der Schwestern bestärken oder unterwandern oder die möglicherweise sogar eine eigene Position einnehmen werden.
Wir wollen damit Raum schaffen für neue Perspektiven, mit Fokus auf relevante und hochaktuelle Themen rund um weibliche* Identität.
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Weitere Termine
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Trigger-Warnung
In diesem Theaterstück werden in einzelnen Szenen die Themen Suizid und Essstörung von den Figuren thematisiert und besprochen.
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Infos
Dieses Stück findet mit freundlicher Kooperation im Revier Südost und Open Air statt.
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Förderung
Fonds Darstellende Künste #takeheart → Prozessförderung
Lost (s)objects
Theaterhaus Mitte
Vielen Dank auch für die inhaltliche, moralische und sogar finanzielle Unterstützung der Familie Maxion, die für immer mit diesem Stück und der Arbeit daran verbunden sein wird.
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Credits
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KONZEPT
Nathalie Wendt, Johanna Kolberg, Lilith Maxion, Annalena Steiner -
SPIEL
Mia Lehrnickel/Johanna Kolberg, Lilith Maxion, Annalena Steiner -
Regieassistenz
Mia Lehrnickel -
Dramaturgie
Paula Häfele -
TECHNIK
Jörn Steiner, Carlos Bulfon -
Produktionsleitung
Jörn Steiner -
Trailer
Theresa Büchner -
TECHNISCHE ASSISTENZ
Annalena Steiner